Muecke


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Handschriften lernen

Persönliches

Als ich 1940 eingeschult wurde, erlernte ich die Sütterlinschrift. Das war die seit 1915 in Deutschland übliche vereinfachte Handschrift für Schulanfänger. Sie basierte auf der Kurrent, die fast 400 Jahre lang in Deutschland geschrieben wurde. Die lateinische Schrift wurde im 3.Schuljahr auch gelehrt, weil Schüler, die im Gymnasium Fremdsprachen erlernten, diese in Latein schreiben mußten. Für den handschriftlichen Briefverkehr und für amtliche Dokumente galten verbindliche Regeln: Eigennamen und Anreden wurden in Latein geschrieben.(s.u.)

Ab 1941, ich war im 2. Schuljahr, mußten alle Schüler die lateinische Schrift erlernen, weil die Regierung dies per Erlaß angeordnet hatte. Kurrent, Sütterlin und die entsprechenden Druckschriften – man nennt diese Fraktur – durften nicht mehr publiziert werden.

Schreiblehrgang

Ich erlernte also Sütterlin und Latein in der Schule, und meine Eltern schrieben Kurrent.

Das war doch ein interessanter Schulanfang. Leider herrschte seit 1939 Krieg. Wegen der starken Bombardierung der Industriegebiete durch die Kriegsgegner konnten Schulkinder in die „Kinderlandverschickung“ fahren, in ländliche Gebiete ohne wesentliche Industrie. Da ich sehr reisefreudig war, fuhr ich 1942 nach Mainfranken. Das war das Ende meiner geregelten Schulzeit, denn auch Lehrer mußten Soldat werden. Was alles bis 1948 geschah, überspringe ich hier.

1948 gab es in Westdeutschland eine Währungsreform, bei der alle Personen nur 40 Reichsmark gegen 40 DM eintauschen konnten. Nach ein paar Monaten konnte meine Mutter das monatliche Schulgeld von 20 DM nicht mehr bezahlen. Ich mußte das Lyzeum verlassen, hatte keinen Schulabschluß, war nicht mehr schulpflichtig, denn ich war 15 Jahre alt.

Ich erlernte einen kaufmännischen Beruf, besuchte das Abendgymnasium neben meiner Tätigkeit, studierte an der Pädagogischen Akademie in Köln und bestand mein erstes Staatsexamen als Lehrerin 1963. Ich war 30 Jahre alt.

In den Jahren vor 1970 beschloß die Bundesregierung, die Volksschule aufzulösen in eine Grund- und eine Hauptschule. Alle Volksschullehrer mußten verbindlich wählen, wo sie weiterhin unterrichten wollten: an der Grundschule, an der Hauptschule oder nach einem Zusatzstudium an einer Realschule. Ich entschied mich für das Zusatzstudium, für das ich nachmittags nach dem Unterricht von Krefeld nach Düsseldorf fahren mußte. Danach unterrichtete ich an einer Realschule. Seit 1988 bin ich im Ruhestand.

Seit 2010 habe ich an der VHS Krefeld einige Schreibkurse in Kurrent für Familienforscher gegeben, 2012 einen Schreiblehrgang in Kurrent ins Netz gestellt: www.kurrent-lernen-muecke.de 

Nun biete ich Ihnen diesen Kursus der Lateinischen Ausgangsschrift an, den Sie ebenfalls kostenlos herunterladen oder ausdrucken können unter:

                                                www.handschrift-optimieren-muecke.de    

Margret Mücke

 

PS.  Erst im Juli 2015, erfuhr ich von einem 91-jährigen Herrn, der in einer Ruhrgebietsstadt die Volksschule von 1930 bis 1938  besuchte,  daß er damals  im achten Schuljahr erst die lateinische Schrift erlernte.  - Das erklärt mir den Heftaufkleber, den Sie auf der Willkommen-Seite finden.